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Johannes · info@unserallereins.com
Willkommen im Wartezimmer zu meiner Therapie. 2022. Was ist geworden? Me too, Lockdown, Klima, Verschwörungsmythen, Sterben und Pushbacks im Mittelmeer, Krieg, Energiekrise. Doch genauso erleben wir in Zeiten von Isolation persönliche Grenzerfahrungen – das Spektrum an Erfahrungen der Menschen um uns bewegt sich von Bananenbrot backen bis häusliche Gewalt. Theas EP befasst sich mit dem inneren Kampf um Bewältigung, in einer Zeit zwischen pandemiebedingter Isolation und Verantwortung, zwischen dem Zugzwang zu politischem Handeln und dem Unterlassen, zwischen Aktivismus und Self-Care.
Bildhaft blicken in Theas Texten Hoffnungsmomente hervor – Einblicke in die Sehnsucht nach einer Umdeutung der Krisen unserer Zeit, nach einer Transformation der belastenden Erfahrungen hin zu ehrlichem Frieden und gleichermaßen zu politischer Veränderung. Das Private ist politisch, das Persönliche vom Außen beeinflusst. Und doch bleiben die Hörer*innen nicht im Wust stecken, denn es gibt immer wieder Zeilen der Klarheit, des Widerstandes. Immer wieder Worte, die Mut machen und eine Richtung aufzeigen. Thea belehrt nicht, aber sie legt den Finger in die Wunde und verbindet so das Große, Ganze mit dem Einzelschicksal. Das gesellschaftliche Außenleben mit dem eigenen Inneren.
Arrangiert und recorded wurden die fünf Songs in Theas Kollektiv „Villa Kuntergrund”, ein kreativer Ort mit Tonstudio inmitten der nordsächsischen Provinz. Musikalisch brechen neben den Songwriter-Pop gefärbten Parts immer wieder Postrockelemente hervor. Verzerrte Gitarren sowie ein rockiger Drumsound haben hier ebenso Platz wie glasklarer, mehrstimmiger (Sprech-)Gesang und sanfte Töne am Piano. Eigens aufgenommene und arrangierte Beats wechseln sich ab mit echtem, dynamischen Schlagzeug. Texte, die aufwühlen, berühren und zugleich Trost spenden.
„Willkommen im Wartezimmer zu meiner Therapie” ist eine Hymne ans Weitermachen, an den Glauben, dass sich der Plot noch dreht, eine Verneigung vor den Menschen unserer Zeit, die sich auf die Straßen stellen und sich positionieren gegen Schwurbelei und Menschenhass wie Rassismus oder Sexismus.
